Mittwoch, 18. April 2018

Das kleine Horn aus Daniel Kapitel 7

 

DIE GOTTESLÄSTERLICHE MACHT


„Während ich noch überlegte, was diese Hörner bedeuten könnten, wuchs plötzlich ein neues, kleines Horn zwischen ihnen und riss dabei drei andere Hörner heraus, die zuvor da gewesen waren. Auf dem Horn waren Augen wie die eines Menschen und ein Maul, das prahlerische Reden führte.“ (Dan 7,25)


KENNZEICHEN

  • Kommt aus dem vierten Tier hervor (vgl. V. 7.8)
  • Zwischen den zehn Hörnern (vgl. V. 8)
  • Kommt nach den zehn Hörnern (vgl. V. 24)...
  • Ist ganz anders als die anderen Hörner (vgl. V. 24)
  • Es erscheint mächtiger als die anderen Hörner (vgl. V. 20)
  • Reisst drei Hörner bzw. Königreiche aus (vgl. 8.20.24)
  • Führt überhebliche Reden gegen den Höchsten (V. 25)
  • Vernichtet das heilige Volk des Höchsten (vgl. V. 25)
  • Versucht Festzeiten und Gesetz zu ändern (vgl. V. 25)
  • Herrscht eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit (vgl. V. 25)
  • Existiert bis zur Wiederkunft Christi (vgl. V. 21.22)
Alle Kennzeichen erfüllen sich nur in einer Macht – dem Papsttum
 

ERLÄUTERUNG

 
 
Dem Propheten Daniel werden in einer nächtlichen Vision vier zukünftigen Weltreiche in Sinnbildern gezeigt:
 
„Vier große Tiere stiegen aus dem Meer empor, jedes verschieden vom anderen.“ (Dan 7,3)

 
  • Das Meer ist ein Sinnbild für Völker (vgl. Jes 17,12; Jer 4,6.7)
  • Das Tier ist ein Sinnbild für Weltmacht (vgl. Dan 7,23)
„Die vier riesigen Tiere stehen für vier Könige, die sich auf der Erde erheben werden.“ (Dan 7,17)

Die vier grossen Tiere (Weltreiche) sind:
 

DAS ERSTE TIER

Der Löwe = Babylon (vgl. Dan 2,37.38)

 
„Das erste Tier sah aus wie ein Löwe, allerdings besaß es die Flügel eines Adlers. Während ich es betrachtete, wurden ihm die Flügel ausgerissen; es wurde emporgehoben von der Erde und wie ein Mensch auf seine Füße gestellt. Dann wurde ihm das Herz eines Menschen gegeben.“ (Dan 7,4)

  • Der Löwe ist ein Sinnbild für Helden- und Königtum (vgl. Spr. 30,30; Jer 50,17)
  • Der Adler ist ein Sinnbild für den König von Babylon (vgl. Hes 17,3.12)
  • Das Herz ist ein Sinnbild für nichts Gutes (vgl. 2. Sam 17,10; Jer 17,9.10; Mt 15,19)

Mit der Thronbesteigung König Nebukadnezars im Jahre 604 v. Chr. war Babylon auf dem Höhepunkt seiner Macht. Als Nebukadnezar nach 40 Regierungsjahren im Jahr 562 v. Chr. starb, begann der rasche Niedergang des babylonischen Reichs.

  

DAS ZWEITE TIER

Der Bär = Altpersisches Reich (vgl. Dan 2,39a; 8,3.4.20)

 
„Dann kam ein zweites Tier; es sah aus wie ein Bär. Es richtete sich auf einer Seite auf und hielt in seinem Maul zwischen seinen Zähnen drei Rippen. Und es wurde ihm befohlen: ‚Auf! Friss dich mit Fleisch voll!‘“ (Dan 7,5)
  • Der Bär ist ein Sinnbild für ein zorniges Gemüt und gottlose Herrschaft (vgl. 2. Sam 17,8; Spr. 28,15)
  • Die einseitige Aufrichtung des Bären ist ein Hinweis darauf, dass das Perserreich aus zwei Völker bestand, die Meder und die Perser, wobei die Perser das stärkere Volk waren.
  • Die drei Rippen stehen für die drei Königreiche, die durch die Meder und Perser erobert wurden.
    - die Lyder 541 v. Chr.
    - die Babylonier 539 V. Chr.
    - die Ägypter 525 v. Chr.
Die Meder und Perser stiegen zur Weltmacht auf, als Kyros der Große die Stadt Babylon am 6. Oktober 539 v. Chr. auf spektakuläre Weise eroberte. Im Jahr 330 v. Chr. beendete Alexander der Große die Vorherrschaft der Meder und Perser.

 DAS DRITTE TIER

Der Leopard = Alexander- und Diadochenreich (vgl. Dan 2,39b;8,5-8.21.22)

 
„Danach sah ich wieder ein anderes Tier; es glich einem Leoparden, hatte aber vier Flügel auf dem Rücken, wie die eines Vogels, und vier Köpfe. Dieses Tier bekam große Herrschaftsgewalt.“ (Dan 7,6)
  • Der Leopard ist ein Sinnbild für Schnelligkeit (vgl. Hab 1,8)
  • Die Köpfe sind ein Sinnbild für Führerschaft, Herrschaft oder Leitung (vgl. Eph 5,23)
Im Jahr 333 v. Chr. besiegte Alexander der Grosse in der Schlacht von Isssos das zahlenmässig weit überlegene Heer der Meder und Perser. Mit dem Tod des persischen Königs Dareios III. im Juli des Jahres 330 v. Chr. endete die Vorherrschaft des persischen Reiches endgültig und die griechischen Kultur breitet sich über weite Teile der damaligen Welt aus. Nach dem unerwartetem Tot von Alexander im Jahr 323 v. Chr. zerfiel das Alexanderreich und bestand in Nachfolgestaaten, den sogenannten Diadochenreiche, weiter, bis zum Auftreten der Römer im 2. Jahrhundert v. Chr.
 
 

DAS VIERTE TIER 

Das grauenvolle Tier = Römisches Reich (vgl. Dan 2,40-45;8,9-12.23-25)

 
„Zuletzt erblickte ich in meiner nächtlichen Vision das vierte Tier. Es war grauenvoll anzusehen, Schrecken erregend und außergewöhnlich stark. Mit seinen großen Zähnen aus Eisen verschlang und zermalmte es alles und was noch übrig blieb, zertrampelte es mit den Füßen. Es unterschied sich völlig von den ersten drei Tieren und es hatte zehn Hörner.“ (Dan 7,7)
  • Zähne sind ein Sinnbild für Speere und Pfeile (vgl. Ps 57,5)
  • Füsse sind ein Sinnbild für Verwüstung und Zerstörung (vgl. Jes 59,7)
Das Römische Reich (lat. Imperium Romanum) übernahm die Weltherrschaft im 2. Jahrhundert und Handel, Kunst und Kultur blüte auf. Das Vordringen der Hunnen in Europa im Jahr 375 n. Chr. bis 568 n. Chr. löste eine Völkerwanderung der germanischen Stämme aus und in der Folge teilte sich das Reich im Jahr 395 n. Chr. in ein Ost- und Westreich. Das Römische Reich im Westen ging ca. 476/480 n. Chr. unter. Das Byzantinische Reich im Osten existierte weiter, bis Konstantinopel durch die Osmanen im Jahr 1453 n. Chr. erobert wurde.

WARUM LIES GOTT DIE WELTREICHE UNTERGEHEN?


Gott, der Herr, nahm die Herrscherkrone von Israel weg, weil sie den Forderungen Gottes nicht gerecht wurden. Diese Krone ging dann der Reihe nach auf die Weltreiche Babylon, Altpersien, Griechenland und Rom über. Die Prophetie und die Geschichte zeigen, wer jeweils wen besiegte:
  • Die Babylon wurde von den Meder und Perser eingenommen
  • Das Perserreich wurde von Griechenland erobert
  • Das mächtige römische Reich besiegt die Griechen
Aber auch das Römische Imperium erreichte nicht das von Gott gesteckte Ziel, so dass Gott andere Mächte auf den Plan rief, um die einst unbezwingbare Römische Macht zu stürzen. Die von Gott zu dieser Zerstörung herbeigerufenen Mächte waren:
  • Die Goten unter Alarich aus dem Norden
  • Die Seemacht der Vandalen unter Genserich aus Nordafrika
  • Die Hunnen unter Attila die von Osten her ins Römische Reich einfielen
  • Die Heruler unter ihrem Anführer Odoaker
Diese vier Völker werden in der Offenbarung Kapitel 8 unter den ersten vier Posaunen erwähnt. Sie waren Gottes Werkzeug, um das einst so mächtige und stolze Rom zu Fall zu bringen.
 

DIE VIERTE WELTMACHT

 
Der Engel Gabriel erklärt:
 
„Dieses vierte Tier verdeutlicht eine vierte Weltmacht. Diese wird ganz anders sein als alle bisherigen Königreiche. Sie wird die ganze Welt verschlingen, zertrampeln und zermalmen.“ (Dan 7,23)
 

Die römischen Legionäre trugen Rüstungen aus Eisen und unter ihren Sandalen zertrampelten sie die ganze damalige Welt.


DIE ZEHN HÖRNER

 
Der Prophet Daniel erkennt:
 
„Es (das grauenvolle Tier/heidnische Rom) unterschied sich völlig von den ersten drei Tieren und es hatte zehn Hörner.“ (Dan 7,7b)
...
Der Engel Gabriel erklärt:

„Seine (des vierten Tieres) zehn Hörner sind zehn Könige, die aus diesem Reich hervorgehen werden.“ (Dan 7,24a)

Die zehn Hörner in Daniel 7,7.8.20.24 sind die Teile, in die das Weströmische Reich nach seinem Untergang im Jahre 476 n. Chr. zerfiel.

Die 10 Teile, in die das weströmische Reich zerfiel, sind:
  1. Angelsachsen (England)
  2. Franken (Frankreich)
  3. Westgoten (Spanien)
  4. Ostgoten (Österreich/Italien)
  5. Alemannen (Deutschland)
  6. Burgunder (Schweiz)
  7. Heruler (Italien)
  8. Sweben (Portugal)
  9. Lombarden (untere Elbe)
  10. Vandalen (Nordafrika)
Bis in das Jahr 508 n.Chr. sind alle Stämme zum Christentum übergetreten.


KOMMT AUS DEM VIERTEN TIER UND NACH DEN ZEHN HÖRNERN HERVOR

 
Der Prophet Daniel sieht:
 
„Während ich noch überlegte, was diese Hörner bedeuten könnten, wuchs plötzlich ein neues, kleines Horn zwischen ihnen.“ (Dan 7,8a)
 
Der Engel Gabriel erklärt:
 
„Dann wird allerdings ein anderer König an die Macht kommen. Dieser wird völlig anders sein als die anderen zehn Könige.“ (Dan 7,24b)

Dieses kleine Horn ist eigentlich das elfte Horn bzw. der elfte König, der aus Rom kommt und erhebt sich über die anderen Reiche/Könige.

IST GANZ ANDERS ALS DIE ANDEREN HÖRNER

 
Der Prophet Daniel wünscht Aufklärung der Vision:
 
„Ich fragte […] was es mit dem kleinen Horn auf sich hatte […] das im Vergleich zu den anderen (zehn Hörner) besonders hervorstach.“ (Dan 7,20)
 
Das Papsttum ist eigentlich eine Religiöse Macht, übte vor allem aber weltliche Macht aus, denn die Könige und Kaiser erhielten ihre Macht und Herrschaft von denselben und in dieser Hinsicht sticht die päpstliche Herrschaft besonders hervor.
 

ES ERSCHEINT MÄCHTIGER UND REISST DREI HÖRNER AUS

 
Der Prophet Daniel sieht zudem:
 
„(Das kleine Horn) riss dabei drei andere Hörner heraus, die zuvor da gewesen waren.“ (Dan 7,8b)
 
Gegen den Anspruch des Papstes das Oberhaupt der Christenheit zu sein, stellten sich drei der zehn Stämme und wurde darauf von dem oströmischen Kaiser Justinian I. (482 – 565 n. Chr.) aus der Welt geschafft.
 
Die drei Stämme sind:
  1. Die Heruler fanden 512 n. Chr. Aufnahme im oströmischen Reich
  2. Das Vandalenreich wurde 534 n. Chr. zerschlagen
  3. Die Ostgoten wurden 536 n. Chr. besiegt, als Rom verloren ging
Im Anschluss daran konnte das Papsttum ungestört herrschen.

FÜHRT ÜBERHEBLICHE REDEN GEGEN DEN HÖCHSTEN

 
Der Prophet sagt voraus:
 
„Er (das kleine Horn) wird überhebliche Reden gegen den Höchsten führen.“ (Dan 7,25a)
 
An anderer Stelle heisst es über dieselbe Macht:

„Dann wurde dem Tier erlaubt, schreckliche Dinge und schlimme Lästerungen gegen Gott auszusprechen. Und es erhielt die Macht, zweiundvierzig Monate lang zu tun, was es wollte. Da stieß es Lästerungen gegen Gott aus und verhöhnte seinen Namen und sein Zelt und alle, die im Himmel wohnen.“ (Offb 13,5.6)

Frage: Was bedeutet Lästerung in der Bibel?

Antwort: Als Christus sagte, dass er und der Vater eins sind, da hoben die Juden Steine auf, um ihn zu töten, wegen Gotteslästerung, weil er, obwohl nur Mensch, sich zu Gott gemacht hatte (vgl. Joh 10,30-33). Gotteslästerung ist also sich zu Gott machen.

Das ist genau, was die Päpste machen. Sie verkünden öffentlich:
 
„Wir haben auf dieser Erde den Platz des allmächtigen Gottes inne.“ (Papst Leo XIII – Enzykl. vom 20.06.1894)
 
„Der Papst nimmt die Stelle des wahrhaftigen Gottes auf dieser Welt ein.“ (Papst Innocenz III - De transl. Episc. 7/3 Corp. Jur. Can., Paris 1612)
 
„Der Papst nimmt nicht die Stellung eines bloßen Menschen ein, sondern die des wahrhaftigen Gottes.“ (Papst Gregor IX)
 
„Der Papst allein sitzt in dem Stuhl des heiligen Petrus, nicht als ein Mann bloß, sondern als Mann und Gott.“ (Papst Johannes XXII)
 
„Ja, du bist ein anderer Gott auf Erden.” (Labbe und Kossarts, Hist. of the Councils, 1672)
 
„Der Papst ist von so grosser Würde und Erhabenheit, dass er nicht einfach ein Mensch, sondern wie Gott und ein Stellvertreter Gottes ist.“ (Ferrari – Propta Bibliotheca, Art. Papa)
 
Diese Aussagen sprechen für sich.
 
Martin Luther erklärt:
 
“Daher lässt er sich nennen einen irdischen Gott, ja, einen Gott aller Götter, Herrn aller Herren, König aller Könige, nicht ein paar Menschen, sondern vermischt mit Gott oder ein göttern Menschen, gleichwie Christus selbst ist Gott und Mensch, dessen VICARIVS* er sein will, und sich noch darüber erhebt.” (Martin Luther in “Schmalkaldische Artikel”)
 
* Seit dem 13. Jahrhundert, seit Papst Innocenz III., bezeichnen sich alle Päpste als “VICARIVS FILII DEI“, was nichts anderes heißt als “Stellvertreter des Sohnes Gottes“.

Es gibt noch eine zweite Definition für Lästerung in der Bibel:

„Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: ‚Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.‘ Doch einige Schriftgelehrte, die dabeisaßen, dachten: ‚Wie kann er so etwas sagen? Das ist doch Gotteslästerung! Nur Gott allein kann Sünden vergeben!‘“ (Mk 2,5-7)

Jesus wird hier erneut von den Juden angeklagt Gott zu lästern, weil er erklärt hatte, dass er dem Mann die Sünden vergeben hat, da doch nur Gott Sünden vergeben kann.

Frage: Kann Jesus Sünden vergeben?

Antwort: Nur zu Jesus sprach Gott: „Der Herr hat einen Eid geschworen und wird ihn nicht brechen: Du bist für immer Priester nach der Ordnung des Melchisedeks.“ (Hebr 7,21)

Das Kult- oder Opfergesetz und der Priesterdienst in der jüdischen Gottesdienstordnung wurden eingesetzt, um den Tod und das Erlösungswerk Christi darzustellen. All diese Zeremonien hatten in sich keine Kraft, sondern sind Sinnbilder, die auf Christus weisen, der die Grundlage von diesem System ist und als Christus im Frühjahr des Jahres 31 auf Golgatha gekreuzigt wurde, da wurde „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“ (Joh 1,29) geopfert. Gott, der Herr, „bezahlte für euch mit dem kostbaren Blut von Jesus Christus, der rein und ohne Sünde zum Opferlamm Gottes wurde.“ (1. Pt 1,19)

Als der Vorhang im Tempel zerriss, geschah das, um anzuzeigen, dass die Heiligkeit und der Zweck des Opfer- und Priesterdienstes ihr Ende gefunden hatten, „denn diese sind nur ein Schatten des Zukünftigen. Die Wirklichkeit aber ist Christus selbst.“ (Kol 2,17) Die Zeit war gekommen, dass irdische Opfer aufhörten. Ein neuer und lebendiger Weg wurde eröffnet. Alle können jetzt durch die Verdienste Christi zu Gott kommen. Niemand braucht von einem menschlichen Priester oder einem rituellen Opfer abhängig zu sein. Allen wird die Freiheit geschenkt, durch den persönlichen Erlöser direkt zu Gott zu gehen. Daher ist der Ablasshandel und die Messe des Papsttums ein gotteslästerliche Gräuel, durch welches das Priestertum nach der Ordnung Melchisedeks beiseitegesetzt werden soll.
 
 

VERNICHTET DAS HEILIGE VOLK DES HÖCHSTEN

 
Der Prophet Daniel schreibt:
 
„Ich schaute, wie dieses Horn Krieg führte mit den Heiligen und sie überwand […] Er wird […] das heilige Volk des Höchsten vernichten.“ (Dan 7,21.25b)
 
Die Inquisition wurde im 13. Jahrhundert zur Bekämpfung von Häresie (d. h. abweichende Lehre, Meinung, Doktrin, Ideologie, Weltanschauung) gegründet aber schon lange vorher wurde die religiöse Freiheit unterdrückt, Gott nach den Vorschriften des eigenen Gewissens anzubeten. Das Papsttum hatte alle verfolgt, die es wagten, sich nicht den religiösen Sitten und Gebräuchen des römischen Katholizismus anzupassen. Im Lauf der Jahrhunderte vielen ihr Millionen Menschen zum Opfer. Man geht bis zu 10 Millionen Tote, sowie unzählige Gefolterte, Misshandelte und Terrorisierten aus (SPIEGEL 01.06.1998). Der Vatikan selbst will diese Opferzahl erheblich nach unten korrigieren. Fakt aber ist, dass beim Kreuzzug im Jahre 1209 bis 1229 die Katharer vollständig ausgemerzt wurden und auch die Waldenser wurden fast völlig aus der Welt geschafft. Die Bartholomäusnacht (od. auch die Pariser Bluthochzeit, franz. Massacre de la Saint-Barthélemy) ist gut im kollektiven Gedächtnis geblieben, an der alle französischen Protestanten, die Hugenotten, in der Nacht vom 23. zum 24. August 1572 ermordet und in der Folge bei den Hugenottenkriegen fast völlig ausgerottet wurden. Den Protestanten in anderen Ländern Europas erging es nicht viel besser.
 
 

VERSUCHT FESTZEITEN UND GESETZ ZU ÄNDERN

 
Der Prophet Daniel weissagt:
 
„Er (das kleine Horn) wird alles daransetzen, ihre Festzeiten abzuschaffen und das Gesetz zu ändern.“ (Dan 7,25c)
 
Der Apostel Paulus warnt:
 
„Lasst euch durch ihre Worte auf keinen Fall täuschen! Denn bevor es so weit ist, wird es zu einem Aufstand gegen Gott kommen, und der Mensch der Gesetzlosigkeit wird erscheinen - der, der Verderben bringt1. Er wird sich widersetzen und sich über alle Götter erheben und jeden Gegenstand der Verehrung und Anbetung zerstören. Er wird sich in den Tempel Gottes setzen und behaupten, er selbst sei Gott […] Dann wird der Gesetzlose erkennbar werden, und Jesus, der Herr, wird ihn mit dem Hauch seines Mundes töten und durch sein Erscheinen vernichten, wenn er wiederkommt.“ (2. Thes 2,3.4.8)
 
Der Mensch der Gesetzlosigkeit ist offensichtlich derselbe, wie das kleine Horn, zumal er ebenso Gott lästert, indem er behauptet Gott zu sein.
 
Frage: Welcher Mensch sitzt im Tempel Gottes, behauptet Gott zu sein und nimmt sich das Recht, Festzeiten abzuschaffen und Gottes Gesetz zu ändern?

 Antwort: Es ist das Papsttum, die römisch-katholische Kirche.
 
Papst Pius XII macht es deutlich:
 
„Wir Katholiken akzeptieren die Bibel nicht als einzigen Glaubensmaßstab. Neben der Bibel ist es die lebendige Kirche, die uns führt. Diese Kirche hat das Recht, die Gesetze [...] zu verändern [...] also auch den Sabbat auf den Sonntag zu verlegen. Wir sagen öffentlich: ja, die Kirche veränderte und machte dieses Gesetz, wie auch so viele andere Gesetze, z.B. das Fasten am Freitag, das Zölibat, Ehegesetze und tausend andere Gesetze.“ (Papst Pius XII - Catholic Extension Magazine, Chicago - Illinois)
 
Frage: Hat die römisch-katholische Kirche wirklich „das Recht“, Zeiten und Gesetze zu ändern?

Antwort: Natürlich nicht. Gottes Gesetz der Zehn Gebote ist ewig.
 
König David lehrt:
 
„Alles, was er tut, ist gerecht und gut, und alle seine Gebote sind vertrauenswürdig. Sie sind ewig gültig und sollen treu und aufrichtig befolgt werden.“ (Ps 111,7.8)
 
Und weiter:
 
„Doch du, Herr, bist nahe, und alle deine Gebote sind wahr. Ich habe von Anfang an gewusst, dass deine Weisungen für alle Zeiten gelten.“ (Ps 119,151.152)
 
Gott hat sie mit seinem eigenen Finger auf Steintafeln eingraviert und in seinem himmlischen Tempel niedergelegt (siehe 2. Mo 31,18; 5. Mo 10,2.5). Anhand diesem grossen moralischen Massstabs wird jeder Mensch auf dieser Erde einmal gerichtet werden (siehe Jak 2,10-12) – die Toten wie die Lebenden.
 
Wer der reinen apostolische Wahrheit folgen will, der akzeptiert die Heilige Schrift als einzigen Maßstab des Glaubens und verwirft Lehren, die auf menschliche Traditionen gegründet sind, wie z. B. Bilder, Kreuze und Reliquien als Gegenstände der Verehrung oder Anbetung, ebenso die Verehrung und Fürsprache der gesegneten Jungfrau Maria und der Heiligen. Infolgedessen verwerfen sie auch solchen Heiligen gewidmeten Feste, an sie gerichtete Gebete, ihnen zur Ehre angezündete Kerzen oder Weihrauch; auch lehnen sie die Messe ab, ebenso die Beichte, das Fegefeuer, Gebete für die Toten, das Weihwasser, die Fastenzeit und das Fasten von Fleisch zu bestimmten Zeiten oder an bestimmten Tagen, sich selber auferlegtes Fasten und Bußübungen, Prozessionen, Pilgerfahrten, das Zölibat der Geistlichen, das Mönchstum u. dgl.
 
 

HERRSCHT EINE ZEIT, ZWEI ZEITEN UND EINE HALBE ZEIT


Der Prophet Daniel prophezeit:

„Sie (die Heiligen) werden ihm (das kleine Horn) für eine Zeit und danach für zwei Zeiten und eine halbe ausgeliefert sein.“ (Dan 7,25d)

Das Wort, das mit „Zeit“ übersetzt wurde, heisst im aramäischen Urtext „iddan“ und das bedeutet „Jahr“.

Der biblische Monat hat 30 Tage.

12 × 30 = 360 Tage im Jahr

"eine Zeit" = 1 Jahr od. 360 Tage
"zwei Zeiten" 0 2 Jahre od. 720 Tage
"eine halbe Zeit" = 1/2 Jahr od. 180 Tage

1 Jahr + 2 Jahre + ½ Jahr = 3 ½ Jahre

360 Tage + 720 Tage + 180 Tage = 1260 Tage

Die 3 ½ Jahre (vgl. Dan 7,25; Dan 12,7; Offb 12,14) oder 1260 Tage (vgl. Offb 11,3; Offb 12,6) bezeichnen dasselbe, wie die 42 Monate (vgl. Offb 11,2).

Ein wichtiger Grundsatz der prophetischen Auslegung in Verbindung mit Zeitweissagungen ist das „Jahr-Tag-Prinzip“, in dem ein Tag der prophetischen Rechnung einem Jahr von 360 Tagen entspricht.

Zwölf israelitischen Späher kundschafteten das Land Kanaan in 40 Tage aus, ehe sie es einnehmen wollten und als sie zurückkehrten, entmutigten sie die Hebräer mit ihrem Bericht, so dass sie sich weigerten das verheissene Land in Besitz zu nehmen. Deshalb verhängte der Herr folgenden Urteilsspruch über sie:

„Weil die Männer 40 Tage das Land erkundet haben, sollt ihr 40 Jahre lang die Folgen eurer Sünde tragen: ein Jahr für jeden Tag.“ (4. Mo 14,34)

Eine ähnliche Methode zur Berechnung der zukünftigen Zeit finden wir beim Propheten Hesekiel. Der Herr beauftragt den Propheten:

„Wenn du diese Zeit hinter dich gebracht hast, dann dreh dich um und leg dich auf deine rechte Seite und trag die Schuld des Hauses Juda. 40 Tage - einen Tag für jedes Jahr, so lege ich es dir auf.“ (Hes 4,6)

Dieser Jahr-Tag-Prinzip ist wichtig, wenn es um die Zeitbestimmung der Prophezeiung der 3 ½ Zeiten, 42 Monate oder 1260 Tage usw. geht. Die 1260 Tage sind demnach 1260 prophetische Jahre.
Nach der Beseitigung jeglicher Opposition im sechsten Jahrhundert hatte sich das Papsttum fest etabliert und die kaiserliche Stadt Rom war sein Sitz. Im Jahre 533 n. Chr. gab der oströmische Kaiser Justinian I. ein Dekret heraus, welches den Bischof von Rom als Oberhaupt über alle Kirchen der Christenheit einsetzte und im Jahre 538 n. Chr. in Kraft trat. Darin heißt es:

„Wir sind bestrebt gewesen, alle Priester im ganzen Gebiet des Orients zu vereinen und Ihrer Heiligkeit zu unterwerfen [...] Denn wir dulden es nicht, dass etwas, das zur Sprache gebracht wird, wenn es auch klar und unbestreitbar ist, und sich mit den Angelegenheiten der Kirche beschäftigt, nicht vorher Ihrer Heiligkeit unterbreitet werden, als dem Haupt aller Kirchen. Denn, wie wir vorher gesagt haben, wir sind eifrig bemüht, die Ehre und Macht Ihres päpstlichen Stuhls in jeder Beziehung zu erhöhen.“ (Cod. Justin., lib. 1, Titel 1, Baronii „Annales Ecclesiastici,“ Tom. VII, an. 533, Abschn. 12)

Mit der Einsetzung des Papstes als Oberhaupt aller Kirchen im Jahre 538 n. Chr. begann die Zeit der 1260 Jahre Verfolgung des heiligen Volkes des Höchsten, die in der Prophezeiung von Daniel und der Offenbarung vorhergesagt ist (vgl. Dan 7,25; Offb 13,5-7) und endete am 15. Februar 1798 n. Chr., als die französischen Truppen unter General Louis-Alexandre Berthier Rom besetzten, die Republik ausriefen und Papst Pius VI für abgesetzt erklärten, der zunächst nach Siena, dann nach Florenz verbannt wurde. Bereits schwerkrank, wurde er schließlich nach Frankreich verschleppt. Nach einmonatiger Haft in der Zitadelle von Valence verstarb er dort im Sommer 1799 n. Chr.

Die päpstliche Vorherrschaft dauerte von 538 n. Chr. bis 15. Februar 1798 n. Chr. Das sind exakt 1260 Jahre.


EXISTIERT BIS ZUR WIEDERKUNFT CHRISTI

 
Der Prophet Daniel sagt:
 
„Ich sah, dass es (das kleine Horn) so lange siegreiche Angriffe gegen das heilige Volk führte, bis der alte Mann kam und dem heiligen Volk des Höchsten Gerechtigkeit verschaffte. Denn nun war die Zeit gekommen, dass die Heiligen die Herrschaft ausübten.“ (Dan 7,21.22)
 
Im Jahr 1798 n. Chr. wurde das Papsttum „tödlich verwundet“ und viele glaubten, das sei nun das endgültige Ende „aber die tödliche Wunde wurde geheilt. Die ganze Welt staunte über dieses Wunder.“ (Offb 13,3b) Die röm. kath. Kirche erholte sich und existiert noch heute, auch wenn die politische Macht, die sie einst im Mittelalter hatte, nicht mehr existiert, doch auch in dieser Hinsicht hat sich in den letzten Jahren viel getan. Bald wird sie wieder in voller Grösse dastehen und ihr Werk vollenden wollen. 
 
Somit ist nun gewiss, dass die allgemein übliche Ansicht von der geistigen Regierung Christi - einem irdischen Tausendjährigen Reich vor dem Ende der Welt – nicht durch das Wort Gottes bestätigt wird, weil das Tausendjährige Friedensreich und das kleine Horn nicht zusammen gehen. Der Weizen und das Unkraut werden zusammen wachsen, bis zur Zeit der Ernte (vgl. Mt 13,30-41) und weil „in den letzten Tagen der Welt schwere Zeiten kommen werden […] schlechte Menschen und Betrüger werden es immer schlimmer treiben. Sie werden andere in die Irre führen und dabei selbst in die Irre geführt werden.“ (2. Tim 3,1.13) „Dann wird der Gesetzlose erkennbar werden, und Jesus, der Herr, wird ihn mit dem Hauch seines Mundes töten und durch sein Erscheinen vernichten, wenn er wiederkommt.“ (2. Thes 2,8)
 
Da diese antigöttliche Macht bist zur Wiederkunft existiert, ist zudem gewiss, dass es sich nicht um den König von Tyrus oder den Kaiser Nero oder Adolf Hitler handeln kann, wie uns das manche Ausleger glauben machen wollen.
 

FAZIT

 
Eine Warnung ergeht vom Himmel an alle Menschen:
 
„Kommt fort von ihr, mein Volk. Beteiligt euch nicht an ihren Sünden, sonst werdet ihr mit ihr bestraft. Denn ihre Sünden türmen sich bis zum Himmel, und Gott wird sie bald für ihre ungerechten Taten bestrafen.“ (Offb 18,4.5)

 
 

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